Hast du schon einmal von TCM oder Traditioneller Chinesischer Medizin gehört?
Die #TCM ist eine 3.000 Jahre alte Wissenschaft, die, wie der Name schon sagt, aus China stammt. Auf der Suche nach alternativen Heilmethoden, rückte die Traditionelle Chinesische Medizin auch bei uns in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus. Sie ist ein komplexes #Heilsystem, das sich neben der Ernährungslehre auch auf viele weitere Säulen stützt, darunter z.B. Akupunktur, Kräutertherapie oder meditative Übungstechniken wie bestimmte Massage- oder Bewegungstechniken.
Die Denkweise der Traditionellen Chinesischen Medizin ist für uns sehr ungewohnt: Während die westliche Medizin versucht, eine Krankheit oder Symptom möglichst genau zu lokalisieren, nimmt die TCM bei gesundheitlichen Problemen eine Störung von Kräfteströmen an. Der Mensch ist sozusagen eine Art energetisches Gefüge. Eine zentrale Rolle in diesem Konzept nimmt die #Lebensenergie Qi ein. Gesundheit liegt dann vor, wenn die Lebensenergie ausgewogen vorhanden ist und ungehindert fließen kann. Entscheidend für einen guten #Energiefluss und das Wohlbefinden des Menschen ist nach der Traditionellen Chinesischen Medizin die Harmonie zwischen Yin (Materie) und Yang (Energie). Ist das Gleichgewicht gestört, kann die Lebensenergie Qi nicht richtig fließen. Zu viel oder zu wenig Yin oder Yang führen laut TCM-Lehre zu Befindlichkeitsstörungen, schwächen die Funktionen der Organe oder rufen Krankheiten hervor. Yin und Yang verkörpern dabei unterschiedliche Prinzipien des Lebens, die oft mit „Schattenseite“ und „Lichtseite“ bezeichnet werden – Yin steht für Ruhe, Passivität und Kälte, während Yang Dynamik, Aktivität und Hitze bedeutet.
Mit den sehr komplexen Ausführungen der TCM-Konzepte wollen wir euch nicht weiter foltern 😊. Stattdessen möchten wir euch erzählen, welche Punkte aus der TCM-Ernährung euch ganz besonders im Herbst und Winter weiterhelfen könnten:
In erster Linie gilt auch in der TCM, dass eine gute #Verdauung (das sogenannte Verdauungsfeuer) unerlässlich für einen gesunden Körper ist. Dabei konzentriert sich die TCM-Ernährungslehre aber weniger auf Inhaltsstoffe wie Vitamine und Makronährstoffe, sondern vor allem auf die Bekömmlichkeit von Nahrungsmitteln.
- #Zubereitungsart: Bekömmlich sind laut TCM-Ernährungslehre vor allem gekochte Speisen. Die allerbesten Erfahrungen machen wir mit einem warmen Frühstück (siehe z.B. unseren Porridge-Baukasten auf Instagram und Facebook). Wer sich einmal daran gewöhnt hat, mag diesen gelungenen Start in den Tag (und die dadurch gesteigerte Vitalität) nicht mehr hergeben. Aber auch gekochtes Getreide und gedünstetes Gemüse oder eine Brühe wirken sehr wohltuend und wärmend. Lebensmittel, die scharf angebraten oder gegrillt werden, wirken hingegen sehr erhitzend auf den Körper. Rohkost wird in der TCM nur selten empfohlen, weil sie schwer verträglich ist und viel Energie zum Verdauen benötigt.
- Neben der Zubereitungsart unterscheidet die TCM auch die #thermische Wirkung von Nahrungsmitteln. So sind z.B. Obst- und Gemüsesorten mit hohem Wassergehalt wie etwa Gurken oder Tomaten sehr kühlend. Auch Obst und Gemüse, das in wärmeren Gebieten wächst, wie z.B. Orangen sind kühlend. Wer also im Winter Orangen wegen des Vitamin C-Gehalts isst, macht laut TCM genau das Falsche und schwächt damit sein #Immunsystem anstatt es zu stärken. Setze besser auf heimische Vitamin C-Lieferanten wie Sauerkraut, Lauch oder Grünkohl. Diese zählen zu den warmen Nahrungsmitteln, die uns vor innerer Kälte schützen. Einige weitere wärmende Lebensmittel hast du bereits in unserem letzten Post auf Instagram und Facebook kennengelernt. Diese darfst du in der kalten Jahreszeit ruhig öfter konsumieren. Auch heiße Nahrungsmittel wie etwa scharfe Gewürze oder Alkohol erzeugen Hitze im Körper, sie führen bei einem Übermaß allerdings zu innerer Unruhe und Gereiztheit. Du merkst schon, es geht in der TCM immer um das #Gleichgewicht – die goldene Mitte.
- Zusätzlich zur Zubereitungsart und der thermischen Wirkung von Nahrungsmitteln, unterscheidet die TCM auch fünf verschiedene #Geschmacksrichtungen und jede Geschmacksrichtung hat dabei ihre eigene Wirkung. So sind z.B. bittere Lebensmittel sehr kühlend und reinigend – kannst du dich noch erinnern, dass wir auf unserem Blog über bittere Lebensmittel geschrieben haben, die in der Natur vor allem im Frühjahr gedeihen und stärkend auf Leber und Galle und damit entgiftend wirken? Der süße Geschmack hingegen wirkt laut TCM eher kräftigend und entspannend – wir denken da beispielsweise an Kürbis, Kartoffeln und Karotten im Herbst. Saure Lebensmittel wirken zusammenziehend und erfrischend (zieht es dich auch zusammen, wenn du nur daran denkst in eine Zitrone zu beißen?), scharfe Lebensmittel wirken wärmend oder sogar erhitzend und salzige wirken ausleitend.
Wer nun diese Punkte kombiniert und für sich nutzt, kann sehr ausbalancierte, bekömmliche und nährstoffreiche Mahlzeiten gestalten: dabei empfiehlt die TCM stets #regionale und #saisonale Produkte höchster Qualität zu verwenden.
Hast du beispielsweise kalte Hände und Füße, kannst du Eintöpfe aus Wurzel- und Knollengemüse machen. Möchtest du im Winter Obst verzehren, so kannst du seine Kälte durch eine Wärme erzeugende Garmethode oder durch die Verwendung erwärmender Gewürze abschwächen – z.B. indem du Früchte als Kompott mit Gewürzen wie Zimt, Kardamom und Ingwer zubereitest. Wenn du oft unter Hitze leidest, kann ein grüner Smoothie Abhilfe schaffen und du solltest stark erhitzende Lebensmittel wie ein scharf angebratenes Steak durch die Kombination mit stark wasserhaltigem Gemüse ausbalancieren.
Versuche gut auf deinen Körper zu hören, er sagt dir was du brauchst und dann koche „die goldene Mitte“ und genieße dein Essen in Ruhe. 😉

